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Tauchen Sie ein in unsere Vergangenheit und entdecken Sie die Geschichte unseres Engagements für die Fische. In unserem Archiv finden Sie spannende Dokumente über unsere bisherigen Projekte und Erfolge. Erfahren Sie mehr über unsere Entwicklung und wie wir uns kontinuierlich für die Fische und deren Lebensraum einsetzen.

Willkommen bei fish-facts - die Quelle für spannende Neuigkeiten und Projekte zum Wohl der Fische! Tauchen Sie ein in die Welt der Fische und Wasserlebewesen und erfahren Sie mehr über innovative Lösungen, erfolgreiche Projekte und aktuelle Entwicklungen für das Wohlergehen der Fische. Bleiben Sie informiert über unsere Bemühungen, die Fische als Lebewesen zu respektieren, ihre Lebensräume zu schützen und ihre Populationen zu erhalten. Lesen Sie unsere Artikel, Interviews und Berichte und werden Sie Teil unserer Mission, den Fischen eine Stimme zu geben.

fish-facts 45: Die Faszination der Achtarmigen

2024

Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit und Erfolge im Laufe der Jahre durch unsere detaillierten Jahresberichte. In unseren Berichten finden Sie Informationen zu unserem gemeinnützigen und steuerbefreiten Verein. Sie lesen über Projekte, Partnerschaften, Erfolge und Herausforderungen. Außerdem finden Sie transparent alle Jahresrechnungen. Tauchen Sie ein in die Welt der Fische und entdecken Sie, wie wir uns seit Jahrzehnten für diese einsetzen.

Jahresbericht 2023 (EN)

Das Buch: Alles über fair‑fish

Am Anfang sei es nur eine kleine Idee gewesen, sozusagen eine Freizeitbeschäftigung, sagt Billo Heinzpeter Studer rückblickend in seinem 2020 erschienenen Buch. Darin beschreibt er die Geschichte von fair‑fish aus seiner persönlichen Perspektive.

Damals noch Geschäftsleiter der Schweizer Nutztierschutzorganisation KAGfreiland, hatte Studer 1997 nebenbei begonnen, Richtlinien für tier- und umweltfreundliche Fischzuchten und Fischereien zu entwickeln. Im Jahr 2000 gründete er zusammen mit einigen Tierschutzorganisationen den Verein fair‑fish mit dem Ziel, Öffentlichkeit für das damals noch exotische Anliegen des Tierschutzes bei Fischen zu schaffen. Es war weltweit eine der ersten derartigen Organisationen.

Studer schildert den Erfolg bei der Revision des Schweizer Tierschutzrechts, die Zurückhaltung der heimischen Berufsfischer:innen und Fischzüchter:innen gegenüber einem Label, das ihnen für besondere Rücksicht gegenüber Tier und Umwelt einen höheren Preis versprach. Er erzählt von den Schwierigkeiten, in einem mehrjährigen Projekt mit handwerklichen Fischern im Senegal eine Brücke für fair gefangene und bezahlte Fische zu europäischen Detailhandelsketten zu schaffen. Der Verein fair‑fish erkannte sich als zu klein, um eine direkte Wirkung auf dem Markt zu erzielen. Deshalb werden statt Labelprojekte seither Kampagnen lanciert, um mit öffentlichem Druck stoßende Praktiken in Fischerei und Aquakultur ins Visier zu nehmen.

Aus der mehrjährigen Auseinandersetzung mit den Veterinärbehörden über Mängel in der Verordnung und im Vollzug des Fischwohls in der Aquakultur entstand 2012 die Idee, die weit verstreuten Studien zusammenzutragen, um für jede gefarmte Fischart ein ethologisches Profil zu erstellen, welches es erlauben würde, wissenschaftlich begründete Empfehlungen zur Verbesserung des Wohls dieser Fische zu formulieren. Die Online-Datenbank „fair‑fish database“ (ehemals „FishEthoBase“) entwickelte sich in wenigen Jahren zu einem innovativen Projekt mit universitärer Anbindung, das inzwischen Personen in verschiedenen Ländern beschäftigt und neue Maßstäbe setzt – genau zum richtigen Zeitpunkt, da inzwischen auch eine wachsende Zahl von Fischzüchtern bereit ist, dem Fischwohl mehr Rechnung zu tragen.

Billo Heinzpeter Studer
„fair‑fish – weil man Fische nicht streicheln kann“, 154 Seiten,
CHF 19.80 / EUR 18,00
rueffer&rub, Zürich 2020
ISBN 978-3-906304-67-0

Im Buchhandel oder hier bestellen.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

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Senegal/EU: Fischereivertrag gescheitert

Weil Senegals Regierung mehr Geld für Fanglizenzen von der EU verlangte, sind die Verhandlungen um eine Fortsetzung des Fischereivertrag Ende Juni 2006 geplatzt. Ist das jetzt eine Chance für mehr Nachhaltigkeit?
Seit 1980 erlaubt die senegalesische Regierung den Fangflotten der EU-Länder, vor Senegals Küsten zu fischen. Der in der Regel auf vier Jahre befristete und bisher stets erneuerte Vertrag spülte zuletzt jährlich 16 Millionen Euro in die Staatskasse. Doch diese an sich willkommenen Devisen versickern so rasch wie das Wasser im ausgetrockneten Land, während die Fischgründe ebenso rasch geplündert werden.

Bis zuletzt wurde um eine Fortsetzung des alten Vertrags verhandelt. Die Verbände der einheimischen Fischer nutzten die Chance, um mit einer Kampagne erheblich schärfere Bestimmungen zum Schutz der Fischbestände zu fordern.

Die Verhandlungen scheiterten nicht wegen der Forderungen der Fischer, sondern daran, dass Senegals Regierung mehr Geld von der EU verlangte. Es ist zwar richtig, dass die Ressource Fisch bis jetzt viel zu tief bewertet wird. Doch was helfen ein paar Millionen mehr, wenn die Plünderung einfach weiter geht? Wovon soll die senegalesische Bevölkerung leben, wenn es einmal keinen Fisch mehr gibt?

Das Scheitern bietet immerhin die Chance, dass die Forderungen der Fischer in einen neuen Vertrag Eingang finden.

fair‑fish macht Vorschlag

Nachhaltigkeit kommt nicht von selbst. Darum schlägt fair‑fish vor, dass ein künftiger Vertrag nicht nur die EU und deren Fangschiffe, sondern auch die Regierung Senegals stärker in die Pflicht nimmt. Sie müsste die Zahlungen der EU in die Nachhaltigkeit der Fischerei investieren:

  • für eine Ausrüstung der Küstenwache, welche diese in die Lage versetzt, illegal fischende Schiffe aufzubringen;
  • für die Einrichtung von Meeresschutzzonen, in welchen sich die Fische wieder vermehren können;
  • zur Schaffung von Einkommensalternativen für jene Fischer, deren traditionelle Fischgründe durch Schutzzonen gesperrt werden.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Kampagne „Überfischung macht Migration“

Wenn Europa den Menschen in Entwicklungsländern mit hochgerüsteten Fangschiffen die Fische wegnimmt, ist es kein Wunder, wenn diese Menschen bei der Suche nach Einkommen auf illegal operierenden Fangschiffen mit sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen landen oder nach Europa kommen.

Die Ausbeutung von Rohstoffen in Entwicklungsländern zugunsten der Industrieländer folgt einem alten Muster. Nicht anders bei Fischen, die wir in Europa verzehren: Weil die europäischen Meere überfischt sind, importieren wir zunehmend Fisch aus Entwicklungsländern. Oft wird der Fisch dort von hoch subventionierten Trawlern aus Europa gefangen und an Bord verarbeitet oder zur Verarbeitung nach Europa gebracht.

Für die wirtschaftliche Entwicklung im Süden ist solcher Raubbau fatal.  Die lokalen Kleinfischer haben das Nachsehen, sie kehren öfter mit leeren Booten zurück, und den lokalen Fischfabriken fehlt das Produkt.  Der handwerkliche Fischereisektor kann mehr als zwanzigmal so viele Menschen beschäftigen wie der industrielle – aber wenn fremde Trawler den Fisch wegfangen, ist auch das Einkommen weg. Und bald auch die Menschen, die hoffen, anderswo Arbeit zu finden. Fischerboote werden zu Auswanderungsbooten, mit den bekannten Folgen.

Mit der Kampagne will fair‑fish auf die Zusammenhänge zwischen Überfischung und  Migration aufmerkam machen. Unser Ziel: Keine Fische mehr aus Entwicklungsländern auf unserem Markt, die nicht von lokalen Fischern gefangen und  von lokalen Fabriken verarbeitet wurden. Die Wertschöpfung muss in den Entwicklungsländern bleiben, damit die Menschen ihre Heimat nicht verlassen müssen.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

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Kleiner Verein kann allein keine Brücke bauen

Das Pilotprojekt im Senegal wurde 2004 lanciert, nachdem Migros Interesse dafür gezeigt hatte. 2007 zog sich Migros nach einer gemeinsamen Erklärung mit fair‑fish wieder zurück:

„Das Projekt faire Fische aus Senegal importierte seit Frühjahr 2006 kleine Mengen in die Schweiz. Eine umfassende Machbarkeitsanalyse von fair‑fish im Auftrag des MGB wies nun die technische Machbarkeit grösserer Importe nach. Der MGB anerkennt, dass es fair‑fish gelungen ist, Nachhaltigkeit, fairen Handel, Tierschutz, Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten und extern zertifizieren zu lassen, und belohnt den Einsatz des Vereins mit einem zusätzlichen Beitrag. fair‑fish anerkennt, dass Unterstützung und Begleitung durch den MGB das Projekt technisch entscheidend vorangebracht haben.
Die wirtschaftliche Umsetzung des Projekts hingegen wird von beiden Partnern nach wie vor als riskant beurteilt. Deshalb zieht sich der MGB aus dem Projekt zurück. fair‑fish wird versuchen, das Erreichte in geeigneter Form weiterzuführen.“

Mit einem deutschen Importeur, einer deutschen Kette und interessierten Händlern in der Schweiz versuchte fair‑fish, dem Projekt eine neue Basis im Handel zu verschaffen. Als sich dies als unmöglich erwies, stoppte fair‑fish das Projekt Ende 2010 und will nun den Fischerdörfern mit andern Projekten helfen.

Das wäre nötig

Das Pilotprojekt hat gezeigt: fairer Handel mit einer nachhaltigen und tierschonenden Fischerei ist möglich. Die fair‑fish-Richtlinien sind reif für die Umsetzung . Dazu braucht es freilich aktive Partner im Markt und Mittel für Investitionen. Beides konnte fair‑fish bis heute nicht finden. Darum wurde das Projekt Ende 2010 eingestellt. Ein paar Jahre zuvor war schon einmal ein ähnliches Projekt im Senegal gescheitert.

Für den Brückenschlag zwischen den armen, entlegenen Fischern im Süden des Senegals und dem grossen, industriell denkenden Detailhandel in Europa ist fair‑fish allein zu klein. Was wir bewiesen hatten, gelang nur unter Aufbietung aller Reserven – auf Dauer kein Zustand.

Fischereiprojekte im Senegal oder anderswo wird fair‑fish erst wieder in Angriff nehmen, wenn ein grösserer Partner wirklich mitzieht. Denn „faire Fische“ schwimmen nicht von selber ins Regal…

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Obstgärten im Senegal

Etwa 38 Millionen Menschen arbeiten in der Fischerei. Eine harte, gefährliche und schlecht bezahlte Arbeit. Hätten diese Menschen wirtschaftliche Alternativen, würden sie nicht fischen, solange sie keinen angemessenen Preis erhalten. Doch wie entstehen Alternativen?

2010 musste fair‑fish sein Fischereiprojekt im Senegal abbrechen. Danach versuchten wir zusammen mit Fischerdörfern im Meeresarm Saloum, lokales Einkommen ausserhalb der Fischerei zu schaffen. Unser letztes Projekt sollte mit Obstgärten zudem Abwechslung in die einseitige Ernährung bringen. Der erste Muster-Obstgarten war beim Inseldorf Fayako vorgesehen, unter Leitung des langjährigen lokalen fair‑fish-Mitarbeiters und Gärtners Ousmane Bâ. Der Verkauf der Ernten auf dem lokalen Markt sollte die Arbeit entschädigen und den Aufbau weiterer Obstgärten in der Region finanzieren.

Leider scheiterte das Projekt schon beim ersten Garten aus lokalen Gründen. Es hätte danach von Bâ zusammen mit andern interessierten Dörfern in der Region nochmals aufgenommen werden sollen, nach unseren ursprünglichen Plänen, aber unabhängig von uns. Wir haben nie mehr davon gehört.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Urabstimmung Verein fair‑fish.ch 2020

Resultat: 118 Mitglieder haben der Auflösung des Vereins fair‑fish Schweiz und der Übergabe seiner Aktiven und Passiven an den Verein fair‑fish international zugestimmt. Dagegen stimmten 2 Mitglieder, 2 Mitglieder enthielten sich der Stimme. Zur Stimmabgabe eingeladen waren 243 Mitglieder. Stimmbeteiligung: 50 Prozent. Die Urabstimmung wurde unter Wahrung der Anonymität der Stimmenden durchgeführt von Kim Suter, Winco Treuhand AG in Winterthur.

Gemäss Statuten (Art. 7) kann die Mitgliederversammlung auch in der Form einer Urabstimmung durchgeführt werden. Voraussetzung dafür ist die Überwachung durch eine neutrale Stelle. Die Revisionsstelle des Vereins fair‑fish international, Treuhänder Kim Suter in Winterthur, ist bereit, die Stimmzettel entgegenzunehmen und das Resultat festzustellen.

Wie Anfang April bekannt gegeben, ist der Verein fair‑fish Schweiz nach dem plötzlichen Rücktritt von zwei Vorstandsmitgliedern faktisch führungslos; er wird daher bis zur Urabstimmung kommissarisch vom Dachverband fair‑fish international geführt. Für die Fortsetzung der Tätigkeiten sorgt ein eingearbeitetes Team.

Der Urabstimmung liegt der fristgerecht eingereichte Antrag vor, den Verein fair‑fish Schweiz aufzulösen und dessen Aktiven und Passiven an den Verein fair‑fish international zu übergeben, der die Aktivitäten in der Schweiz weiterführen wird. Der Verein fair‑fish international verfügt dank einiger Stiftungen über die Mittel für umfangreiche Forschung und Beratung zur Verbesserung des Fischwohl in der Aquakultur.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Fisch nur als Festessen

Fisch gilt als gesund: leicht, bekömmlich, reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren und Spurenelementen. Während periodisch Skandale den Appetit auf Fleisch, Geflügel oder Milchprodukte für eine Weile dämpfen, nimmt der Verzehr von Fisch kontinuierlich zu. Dass auch Fisch gesundheitliche Risiken birgt, dringt erst allmählich ins Bewusstsein.

Grundsätzlich kann man sich mit Fisch nicht „gesund essen“. Wie für jedes andere Lebensmittel gilt es, individuell dessen Platz im Rahmen einer vielseitigen Ernährung zu finden: Fisch ist kein alltägliches Essen, eher etwas zu besonderen Gelegenheiten. Das darf dann auch seinen Preis haben.

SGE erkennt den Ernst der Lage

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) ist laut ihren Statuten dazu verpflichtet, die Bevölkerung über gesunde Ernährung zu informieren. Folgerichtig bezogen sich ihre Hinweise zum Fisch essen bislang fast ausschliesslich auf dessen wertvolle Inhaltsstoffe sowie auf die möglicherweise im Fisch vorhandenen Schadstoffe. Kaum angesprochen wurden jedoch brisante Themen wie die Überfischung und wenn, dann ohne Hinweis darauf, dass eine Reduktion des Fischkonsums dringend nötig ist. fair‑fish hat dies oft bemängelt – leider erfolglos. Doch nun scheint die SGE ihre Position überdacht zu haben: Eine Vertreterin des SGE gab im Juli 2014 während einer Diskussionssendung des Schweizer Fernsehens Erfreuliches bekannt: Wegen der prekären Lage der Fischbestände werde die SGE in Zukunft davon absehen, zwei bis drei Fischmahlzeiten pro Woche zu propagieren! Ein kleiner, aber sehr wichtiger Schritt vorwärts, über den wir uns freuen!

fair‑fish ist der Meinung: Da wir in der Schweiz genügend andere Proteinquellen haben, sollten wir Fisch als seltene Delikatesse geniessen: Maximal einmal pro Monat!

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

fair‑fish-Fachtagung vom 21. Oktober 2014 in Zürich

15’000 Personen fordern mit der Petition von fair‑fish eine Deklaration der Fangmethode. fair‑fish gelang es an der Fachtagung die verschiedenen Akteure und Akteurinnen um den Fischfang und -konsum ins Gepräch zu bringen.

„Transparenz ist uns wichtig, wir informieren die Gäste über Facebook, Website und Garantietafel“ erklärt Hanna Jackl von Yooji's Sushi. Nicht allen Gastronomiebetrieben liegt die Trans-parenz am Herzen, bedauert Toby Herrlich von Bayshore SA.

„Der Kunde ist König!“ In diesem Sinne sind Braschler Commestibles AG und Bianchi AG gerne bereit, auf Wunsch die Fangmethode anzugeben. Auke Pasterkamp, ein stolzer Fischer aus Holland, will dem Meer und seinen Bewohnern nicht mehr Schaden zufügen als nötig. Deshalb setzt seine Firma, die Ekofish Group auf schonende Fang- und Tötungsmethoden.

In der EU wird die Deklaration der Fangmethode am 13. Dezember 2014 Gesetz. Gemäss Herrn Frischknecht vom BLV* „macht eine Deklaration nur Sinn, wenn sie auch überprüft werden kann “ . Daniel Christen von der Lee Fish AG weist auf den in Deutschland verwendeten F-Trace-Barcode hin. Damit kann die Kundschaft via Smartphone alle wichtigen Informationen einsehen.

Die Deklaration der Fangmethode findet Silvia Frey von Oceancare wichtig, aber: „Mit schonenden Fangmethoden kann niemals so viel Fisch gefangen werden, wie heute konsumiert wird.“ In regen und interessierten Diskussionen wurden über die verschiedenen Möglichkeiten die Deklaration umzusetzen erörtert. Die Fachtagung bot Behördenvertretern und den Leuten aus der Gastronomie und dem Handel auch die Gelegeheit, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. fair‑fish bot die Tagung wichtige Hinweise, wie, und mit wem wir die Deklaration der Fangmethode weiter verfolgen können.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

fair‑fish-Fachtagung vom 18. November 2016 in Zürich

Ist es möglich, Fische ihrer Natur gemäss zu züchten?
Wie kann das Fischwohl garantiert werden?
Bei welchen Arten ist dies möglich?
In welchen Haltungssystemen?
Und was wäre die Alternative zur Fischzucht?

15-19 Uhr im Kulturpark Zürich-West – die Referate:

Susanne Hagen, Co-Geschäftsleiterin fair‑fish Schweiz, Zürich:
Begrüssung; Überblick über die Fischzuchtkampagne von fair‑fish

Billo Heinzpeter Studer, Präsident fair‑fish international, Direktor FishEthoBase, Monfalcone:
Wissenschaftliche Grundlagen für die Beurteilung des Fischwohls

Dr. Manfred Klinkhardt, Fachredaktor, Fischmagazin, Hamburg:
Fischzucht heute: Probleme Perspektiven und Tierschutz?

Dr. Ruediger Buddruss, Chef Division Seafood, Micarna, Zürich:
Wie kann ein grosser Detailhändler Fischwohl in der Fischzucht fördern, in Abwägung von Natur, Gesellschaft und Kommerz?

Peter Zeller, CEO der FRESH Meeresfischzucht Völklingen, Saarland:
Indoor farming im Grossformat, ein Ansatz für mehr Fischwohl

DI Marc Mössmer, Karpfenzüchter, Geschäftsleiter biofisch.at, Wien;
Extensive Fischhaltung und Tierwohl

Dr. Rainer Froese, Fischereibiologe, Geomar und FishBase, Kiel:
Fische in der Wildnis fangen, anstatt sie einzusperren

Plenumsdiskussion mit Referenten und Publikum.
Leitung: Reto Wyss, Vorstandsmitglied fair‑fish Schweiz

Grosser Erfolg

Fast 90 Personen aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich nahmen an dieser Tagung teil, unter ihnen ca 20% aus dem Bereich Fischzucht, ca 17% Wissenschafter und Fachbeamte und ca 13% aus dem Handel, nebst Tierschützern und Konsumentinnen.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv von fair‑fish.ch!

Kampagne für sauberes Wasser: Meer ohne Müll

Dass riesige „Plastikinseln“ im Meer treiben, ist kaum zu übersehen. Wenig Beachtung finden jedoch Verschmutzungen, die von Auge nicht sichtbar sind. Das möchten wir ändern. Im ersten Teil unserer Kampagne richten wir den Fokus auf Pestizide und Dünger.

Von den 62 derzeit in Schweizer Gewässern lebenden Fischarten sind nur 14 Arten nicht gefährdet. Alle anderen Arten gelten in unterschiedlich starkem Ausmass als gefährdet. Tendenz der Gefährdung: zunehmend ...

Eine wichtige Ursache dafür ist die Verschmutzung des Wassers durch den masslosen Einsatz von Pestiziden und Dünger. Den idyllischen Werbebildern zum Trotz bringen Landwirte jährlich bis zu 2’200 Tonnen Pestizide aus. Und zwar immer aggressivere Mittel. Grosse Mengen des ausgebrachten Giftes versickern im Boden oder gelangen durch Regen und Wind oder direkt in die Gewässer. Kein Wunder also, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte in fast allen bislang untersuchten Oberflächengewässern, im Grund- und Trinkwasser seit langem massiv überschritten werden. Die Giftfracht macht auch vor Grenzen nicht halt und landet schlussendlich im Meer.

Die Bundesbehörden versuchen zwar mit verschiedenen Massnahmen Gegensteuer zu geben, doch ihr Ziel, den Eintrag von Pestiziden in den kommenden zehn Jahren um 12 Prozent zu senken, ist kaum mehr, als ein Tropfen auf den heissen Stein. Dass die Bienen sterben, Schmetterlinge und andere Insekten zunehmend rar werden, fällt auf, das Artensterben unter Wasser hingegen kaum.

Auch in privaten Gärten wird unnötig viel Gift ausgebracht

Landwirten kann man immerhin noch zugute halten, dass sie von ihren Erträgen leben müssen und dass die Kundschaft, also wir, makellose Ware verlangt. Dass in privaten Gärten jährlich 400 Tonnen Pestizide eingesetzt werden, lässt sich hingegen durch nichts rechtfertigen.

Zu viel Dünger

Auch die Belastung durch Dünger ist viel zu hoch. Die Schweizer Landwirtschaft produziert jährlich 23 Millionen Tonnen Mist und Gülle. Dazu kommen noch beträchtliche Mengen an synthetischem Dünger. 2013 wurden in der Schweiz laut Weltbank  205 kg Dünger  pro Hektare Ackerfläche ausgebracht. Das schadet nicht nur den Böden, den Wildpflanzen und den Tieren über und unter Wasser. Der massive Düngereinsatz fördert auch die Klimaerwärmung. Wenn Dünger ausgebracht wird, gelangen gleichzeitig auch etliche unerwünschte Stoffe in die Umwelt. Phosphordünger enthält beispielsweise oft Cadmium und Uran, Mist und Gülle sind mit Antibiotika und anderen schädlichen Stoffen belastet.

Selbst aktiv werden

Haben Sie einen eigenen Garten? Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie auf Dünger und Pestizide verzichten können. Unsere Tipps werden fortlaufend ergänzt. Bitte melden Sie sich, falls Sie uns dabei unterstützen möchten.

Auch ohne eigenen können Sie einen wichtigen Beitrag leisten zur Reduktion von Pestiziden und Dünger:

  • Essen Sie weniger Fleisch und Milchprodukte.
  • Vermeiden Sie food waste.
  • Kaufen Sie wenn möglich immer biologisch hergestellte Produkte – der Umwelt und Ihrer Gesundheit zuliebe.