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Zucht

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Carefish/farm
Beratung
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Carefish/farm
Beratung

Bei artgerechter Haltung geeigneter Spezies könnte die Aquakultur eine Alternative zur rücksichtslosen Ausbeutung der Meeresbestände und zu der industriellen Fischerei sein, die oft andere Prioritäten als das Wohlergehen von Fischen und Nachhaltigkeit verfolgt. Ungefähr 100 Milliarden Fische leben derzeit in Zuchtbetrieben auf der ganzen Welt — und Fischfarmen stehen vor der Herausforderung, die Lebensqualität für ihre Fische zu verbessern.

Das Ziel von fair‑fish ist eine artgerechte, tier- und umweltfreundliche Produktion von Speisefischen, die maßvoll als Ergänzung der menschlichen Ernährung dienen können. Das Wissen, ob die Bedürfnisse der Fische in Gefangenschaft erfüllt werden können, beziehen wir aus unserer fair‑fish database, deren Empfehlungen die Basis unserer Stellungnahmen und unserer Beratungen darstellen.

Für eine ethische Fischzucht

Bio-Standards konzentrieren sich auf das Wohlbefinden der Fische sowie auf ein möglichst artgerechtes Leben. Die Bio-Richtlinien verlangen unter anderem einen natürlichen Bodengrund, relativ niedrige Besatzdichten, einen sehr beschränkten Medikamenteneinsatz und bio-zertifiziertes Futter. Schließlich schreiben sie ethische Betäubungs- und Schlachtmethoden vor und bieten so Alternativen zur konventionellen intensiven Fischzucht.

fair‑fish empfiehlt Bio-Standards — aber auch, sich bei kleinen lokalen Fischzuchten vor Ort (z. B. Naturteichanlagen) selbst ein Bild zu machen, wie die Fische gehalten werden.

In aktuell zwei Projekten setzt sich fair‑fish mit der Aquakultur auseinander: Carefish/farm und Aquakulturberatung in der Schweiz, in Deutschland und Österreich.

Oft wird Aquakultur als gute Alternative zu Fischerei angesehen, und die Industrie verspricht sich von ihr, gleichzeitig die Ernährung der Menschen zu sichern, als auch die rücksichtslose Überfischung der Meere zu stoppen.

Was bis heute zu wenig beachtet wird, ist einerseits die Antwort auf die Frage, welche Fische sich für Aquakultur eignen und andererseits, wie die Tiere artgerecht gehalten werden können.

Im Carefish/farm-Projekt widmen wir uns seit 2017 der Aufgabe, die Situation für Fische und andere Wasserlebewesen in Aquakultur zu verbessern.

Ziele des Projekts

  • Erarbeitung und Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse,
  • Erarbeitung von Fischwohl-Kriterien für das Label von „Friend of the Sea“,
  • Trainings für Auditoren, die die Fischwohl-Richtlinien prüfen und
  • Kurse zu artgerechter Haltung für Aquakulturbetreiber:innen

Projektpartner

  • fair‑fish erstellt in der fair‑fish database Profile zum Befinden der Fische in der Aquakultur und nennt Möglichkeiten, eine artgerechte Haltung umzusetzen.
  • FishEthoGroup erarbeitete zusammen mit fair‑fish in der Praxis die wissenschaftlichen Grundlagen von Fischwohl-Richtlinien in der Aquakultur für das internationale Label „Friend of the Sea“. Sie entwickeln die Kurse und Trainings, publizieren wissenschaftliche Studien und gehen auf internationale Kongresse.

Beratung für tierfreundliche Haltung

fair‑fish hat ein innovatives Beratungskonzept entwickelt, damit es den Fischen in Zuchten besser geht.

Die Stiftung ProCare hat 2023 fair‑fish unterstützt, um Ideen zu entwickeln, die Fischzüchter:innen inspirieren und dabei unterstützen, bessere Lebensbedingungen für ihre Tiere zu schaffen. fair‑fish beginnt nun dank erneuter Unterstützung sofort mit der Umsetzung (ab Mai 2024), auch wenn noch weitere Mittel für das zweijährige Projekt fehlen.

Wir sind vor Ort
Wir setzen uns mit Betreibern und Betreiberinnen von kleinen und mittleren Fischzuchten zusammen und erarbeiten individuelle Vorschläge zur Verbesserung der Haltungsbedingungen. Natürlich wählen wir die Maßnahmen aus, die für das Wohlergehen der Fische am meisten bringen. Wir begleiten die Umsetzung und überprüfen deren Erfolg.

Wir liefern Know-How
fair‑fish stellt auf einer Plattform leicht verständliche Informationen für eine tierfreundliche Haltung in der Zucht zur Verfügung. Sie ergänzen das Wissen der Fischzüchter:innen und bringen diese schnell auf einen topaktuellen Stand.

Wir helfen Forschenden
Wir pflegen den Austausch mit Forschungsinstituten, die sich auf Aquakultur und tierfreundliche Haltung spezialisiert haben. Die Erfahrungen bei den Beratungen fließen direkt weiter an die Forscher:innen. Und unterstützen sie dabei, erfolgreiche Experimente auszuarbeiten, deren Resultate für die Praxis relevant sind.

Wir suchen die Öffentlichkeit
Unser Wissen und unsere Erfahrungen bieten wir in Vorträgen und Präsentationen für Hochschulen, Fischereibehörden, Politik und weitere an. Wir setzen Virtual-Reality-gestützte Lernmodule ein, die Spaß machen und zur Umsetzung motivieren.

Wir beraten Politiker:innen und andere
fair‑fish will als Sprachrohr der Fische zusammen mit der Praxis und der Forschung die Gesetzgebung unterstützen, um zufriedenstellende Lösungen zu finden. Für fair‑fish ist jetzt schon klar: Eine Erweiterung des Tierschutzgesetzes auf mehr Fischarten und die Berücksichtigung unterschiedlicher Zuchtsysteme ist dringend notwendig.

Möchten Sie mit Ihrer Zucht beraten werden? Kontaktieren Sie uns!

Yannick Rohrer
Projektleiter Forschungstransfer Fischwohl
Mail: yannick@fair‑fish.net